Gänserndorf-Süd

Nicht die Geschichte des ehemaligen öden Dorfes BREITENFELD - heutiges Gänserndorf - Süd wird hier aufgezeichnet sondern die Entwicklung dieses Gebietes ab ca. 1925 - 1999.

 

Waren anfangs des 19. Jahrhunderts im heutigen Gebiet von  Gänserndorf-Süd nur eine Schafhütte und das Gut Siehdichfür vorhanden, entwickelte sich zwischen 1915 und 1934 kontinuierlich die Besiedelung dieses Gebietes. Vorerst wurden von Familien aus dem nahen Wien, die in der Stadt ihren Lebensunterhalt nicht mehr fristen konnten, aber auch von Arbeits- und Obdachlosen, planlos und ohne behördliche Baugenehmigung "Gebäude" - oftmals nur Holzhütten mit Lehmböden - aufgestellt. Besonderns betroffen davon war die Siedlung auf der "Heide", obwohl die Gemeinde einen Regulierungsplan erstellt hatte und das Gebiet in drei Gebiete aufgeteilt hatte:

"Sandgrube", "In den 12 Jochen" und "In den Äußeren Jochen".  

 1926 waren es ca. 100 Hütten. 

Ende 1927 war es eine unbestimmte Anzahl von Siedlerhütten in den Siedlungen "Sandgrube", "1 1/2 Jochen" (=Wiltschko), "In den Äußeren Jochen" (=Mühlsiedlung) und "Tiefenthal" (=Betteläcker).  

1929 gab es 105 Häuser und viele Hütten ohne behördliche Genehmigung in Süd.

1932 wird in der Pfarrchronik auch die Siedlung "Oed-Aigen" benannt und lt. "Bürgerliste" zählte der Sprengel IV - "Siedlung" 222 Wähler.

1934 umfasste die "Siedlung" 244 Häuser, wovon 77 unbewohnt waren und 466 Einwohner. Der Grundpreis 1934 betrug pro m 2 (4) Groschen. (im Jahre 1921 8 Kronen) 

Quelle: Pfarrchronik

 

1929 sahen die Siedler selbst die Unzumutbarkeit der herrschenden Zustände und versuchten durch ein 10 Punkteprogramm, gerichtet an die Gemeinde, teilweise Ordnung zu schaffen.

Sie wollten: Benennung der Siedlung, Anlage von Straßen, Pflanzung von Obstbäumen, Bestellung eines Ortsvorstehers, Aufstellung von Amtstafeln, Errichtung einer Notschule, Bau einer Kapelle, Beteiligung an der Karnickeljagd (Aufforstungsschäden durch diese Tiere), Bauerleichterung und Aussiedelung fragwürdiger Elemente!! Keiner dieser Punkte kam zur Ausführung, auch  nicht die gewünschte Benennung "Miklasdorf".  Erst 1933 wurde der durch Herrn Henius (Vertreter des Siedlungskomitees) vorgelegte Regulierungsplanentwurf - Anlage von Gassen und Straßen - von der Gemeinde angenommen und sollten künftige Baubewilligungen nur mehr auf Grund dieses Planes erteilt werden. Eine eigene Schule wurde nicht errichtet, jedoch konnten die Kinder durch ein ortsansässiges Busunternehmen (Komaromy) zur Schule gebracht werden. Im Winter wurden die Kinder auch nach Hause gebracht, im Sommer mussten sie die ca. 6 km  gehen.

Ansicht des Siedlungsgebietes 1923/24 (SW-Foto lt. Ortsfürsorge). Gebäude teils Holzhütten, teils Schlackbetonbauten, dazwischen durch Saatgutaktion bebaute Flächen. 

Quelle: RR. Franz Müller

Homepage Uhr
Ewiger Kalender
Gänserndorf
Gänserndorf
Ringelsdorf
Ringelsdorf
Wir
Wir
Ahnenforschung
Ahnenforschung